Västtrafik AB in Skövde, Schweden

Västtrafik AB:
Drittdaten in DILAX Citisense - Wie Västtrafik mit AFZ-Daten die Zusammenarbeit verbessert

Västtrafik AB ist das zweitgrößte Verkehrsunternehmen Schwedens und bringt täglich Tausende von Fahrgästen in der südlichen Region Västra Götalands län zur Arbeit, zum Einkaufen und zu ihren Freizeitaktivitäten. Um zu wissen, wie viele Menschen täglich ein- und aussteigen, nutzt Västtrafik ein System zur Automatische Fahrgastzählung (AFZ). Seit 2019 kommt auch die Software DILAX Citisense zum Einsatz, um die erhobenen AFZ-Daten zu analysieren. Zu Beginn wurden nur Daten aus der Zug- und Straßenbahnflotte in die Software eingespielt. Ein Jahr später kamen die Daten der Busflotte hinzu - die Herausforderung: Die Busse sind mit unterschiedlichen AFZ-Systemen ausgestattet, sodass unterschiedliche Datenformate in die Software integriert werden mussten.

Das Projekt

Västtrafik beauftragt mehrere Busunternehmen mit den Fahrten in verschiedenen Gebieten von Västra Götalands län. Die Busflotten sind mit unterschiedlichen AFZ-Systemen ausgestattet, die sich von dem von Västtrafik verwendeten DILAX-System unterscheiden. Um die Datenformate zu standardisieren und die Datenverarbeitung zu erleichtern, bat Västtrafik DILAX um Unterstützung bei der Integration von Fremddaten aus den AFZ-Systemen der Busse in DILAX Citisense. Das Pilotprojekt wurde mit einem Betreiber (Keolis) für den Umfang von 22 Bussen durchgeführt. Weitere Busbetreiber sollen folgen.

Wir haben mit Christer Karlsson, dem Projektberater von Västtrafik AB, über dieses interessante Softwareentwicklungsprojekt und die angestrebten Verbesserungen im Flottenmanagement und in der Datenanalyse bei Västtrafik gesprochen.

Christer, vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben, mit uns über das Projekt zur Drittdatenintegration zu sprechen. Lassen Sie uns von Anfang an beginnen: Warum haben Sie sich überhaupt für diese Integration entschieden?

Das BI-Team, Erik Andersson und Maurizio Aira, sah die Notwendigkeit, die Daten, die sowohl von unserer eigenen Hardware, als auch von der Hardware des Busbetreibers stammen, zu konsolidieren, damit sie alle in DILAX Citisense verarbeitet werden können. Im Laufe der Jahre hat sich gezeigt, dass einige der kleineren Busunternehmen, mit denen wir zusammenarbeiten, nicht über die Kapazitäten für die Datenanalyse verfügen. Im Grunde haben sie also ein AFZ-System, aber niemand arbeitet mit den Daten. Da wir ein sehr datenbewusstes und datengesteuertes Unternehmen sind, war es für uns eine Priorität, eine datenbasierte Bewertung unserer Flottenleistung zu ermöglichen.

Warum wurden verschiedene AFZ-Systeme eingesetzt, anstatt ein gemeinsames System zu wählen?

Die Implementierung von AFZ-Systemen im gesamten Netzwerk selbst zu beaufsichtigen, ist ein großes Unterfangen. Außerdem kennen die einzelnen Betreiber die technischen Anforderungen für ihre Flotten am besten und wissen, welches System ihren Anforderungen entspricht. Daher haben wir beschlossen, dass sie ihre eigenen Systeme auswählen und installieren. Wir haben eine sehr hohe Sensor-Abdeckung innerhalb des Netzes erreicht, was gut ist, aber es führte dazu, dass mehrere AFZ-Systeme verwendet wurden, was wiederum bedeutet, dass wir vor der Herausforderung standen, die Daten zu synchronisieren.

Mit der Unterstützung des DILAX-Teams sind wir nun in der Lage, Daten von Drittanbietern in das von uns verwendete Analysetool DILAX Citisense zu importieren. Die Daten aus allen Quellen werden dort zusammen verarbeitet, so dass Berichte aus allen Daten erstellt werden, nicht nur aus unserer eigenen Hardware, was uns einen viel tieferen Einblick in die Flottenleistung und letztlich das Fahrgastverhalten gibt.

Welche Aspekte Ihrer täglichen Arbeit wurden durch die Integration der Busdaten in DILAX Citisense verbessert?

Es hat sicherlich die Qualität und die Gültigkeit der Daten verbessert. Das Busunternehmen schickt uns seine Rohdaten, die wir dann in DILAX Citisense importieren. Zuvor wussten wir nicht, wie die Daten verarbeitet wurden, und wenn wir eine Unstimmigkeit entdeckten, mussten wir uns zur Klärung an den Betreiber wenden, was einige Zeit und Mühe kosten konnte. Da die Datenverarbeitung vollständig in unseren Händen liegt, können wir immer sicher sein, was getan wurde und wie die Verarbeitung durchgeführt wurde. Außerdem hat sich der Arbeitsaufwand auf beiden Seiten erheblich verringert: Der Betreiber muss sich nicht mehr um die Datenverarbeitung und -analyse kümmern, während wir die Daten nicht mehr von einem Format ins andere konvertieren oder uns bei Unstimmigkeiten mit dem Betreiber rückversichern müssen. Davon profitieren alle Parteien.

Wie arbeiten Sie mit diesen Daten, welche Berichte führen Sie durch?

Wir verwenden standardisierte Berichte, die in DILAX Citisense erstellt und dann in unsere eigene Datenbank importiert werden. Wir analysieren die Auslastung von Linien und Fahrten, die Anzahl der Ein- und Ausstiege an bestimmten Haltestellen. Wir führen Vergleiche mit früheren Zeiträumen durch, z. B. mit dem Vormonat oder der Vorwoche. Wir beobachten, an welchen Haltestellen im Laufe eines Tages oder einer Woche die meisten Ein- und Aussteiger zu verzeichnen sind. Es gibt ein Modell, das wir mit künstlicher Intelligenz entwickelt haben, um die Auslastung auf der Grundlage historischer Daten vorherzusagen. Dieses Modell ist auch in unserer Kunden-App abrufbar, wo es als dreistufiges Modell (geringe Belegung, mittlere Belegung, hohe Belegung) angezeigt wird.
Darüber hinaus verwenden wir die Anzahl der Fahrgäste pro Monat für die Aufteilung der Einnahmen zwischen unserem Unternehmen und unseren verschiedenen Betreibern.

Die Drittdatenintegration hat sich für uns bereits als äußerst wertvoll erwiesen und uns viel Arbeit und Zeit erspart. Das Projekt ist noch nicht abgeschlossen, da wir noch mehrere Busunternehmen integrieren wollen, aber wir sind sehr zufrieden mit der Unterstützung, die wir vom DILAX-Team erhalten haben.

Sie kombinieren auch AFZ-Daten mit anderen Datenquellen, um die Netz- und Flottenleistung zu bewerten, ist das richtig? Können Sie uns erzählen, woran Sie arbeiten?

Wir nutzen viele verschiedene Datenquellen und versuchen immer, die Datenverarbeitung im Allgemeinen zu verbessern, um mehr über das Fahrgastverhalten zu erfahren. Zum Beispiel bauen wir derzeit eine Quelle-Ziel-Matrix auf. Für uns ist es wichtig zu wissen, welches die meistgenutzten Routen im Geschäftsgebiet sind.

Außerdem nutzen wir die AFZ-Daten für verschiedene andere Analysen, über die wir ein andermal mehr berichten können, wenn wir weitere Erfahrungen gesammelt haben.

Über Västtrafik AB

Västtrafik AB besteht seit 1999 und ist der zweitgrößte Verkehrsverbund in Schweden. Das Unternehmen ist im Besitz der Region Västra Götaland im Westen Schwedens und wird von dieser finanziert. Dort betreibt es 1.857 Busse, 101 Züge, 263 Straßenbahnen und 36 Fährschiffe. Täglich werden 47.500 Fahrzeugkilometer zurückgelegt, was 12 Runden um den Globus entspricht.

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