Webinar
Donnerstag, 24. Februar 2022
Wie genau ist gerecht?
Zähl genau
Wie viele Fahrgäste den Service eines Verkehrsbetreibers nutzen, ist eine relevante Kennzahl. Für Flottenmanagement, Personal- und Routenplanung, die Einführung und Evaluierung neuer Haltestellen und für die Servicequalität. Im Verkehrsverbund ist die Fahrgastzählung auch Voraussetzung für einen wichtigen betriebswirtschaftlichen Vorgang – die Einnahmenaufteilung. Dabei gilt: je genauer die Zählung, desto gerechter die Verteilung.
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Im DILAX Lab spricht Julia Beumer am 24. Februar mit einem der Väter der VDV 457, Dr. Manfred Ritschel. In seiner Laufbahn war er Betriebsdirektor und technischer Vorstand der Dresdener Verkehrsbetriebe und befasst sich seit rund 20 Jahren mit Automatischer Fahrgastzählung im ÖPNV. Heute steht er der VDV Arbeitsgruppe Messgenauigkeit vor und ist außerdem Gesellschafter und Senior Berater der TCAC-GmbH in Dresden.
Für Echtzeit und Objekterkennung
Wie genau definiert sich eigentlich Messgenauigkeit? Welche Rolle spielt sie bei Echtzeitbelegungen und welche Unterschiede gibt es zwischen Personen- und Objektzählung? Im VDV, dem Verband Deutscher Verkehrsunternehmen, arbeitet man derzeit an einer Aktualisierung der VDV Norm 457, die auch Vorgaben zur Objekterkennung beinhalten wird.
„Wenn man 900 Millionen Euro an Einnahmen aufzuteilen hat, macht eine Abweichung der Messgenauigkeit von 1-2% schon eine Menge Geld aus“, sagt Dr. Ritschel. Und tatsächlich gibt es bundesweite Bestrebungen, die Genauigkeit der Messungen und damit die Fairness der Einnahmenverteilung in ein neues Zeitalter zu führen. Als erstes Bundesland lässt bereits Baden-Württemberg nur noch nachfragedatenbasierte Modelle für die Berechnung zu. Diese lassen sich aufwendig und kostenintensiv über zahlreiche manuelle Zählungen erheben – oder automatisiert über ein AFZ-System.
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